Es gibt Dinge, die macht man tagtäglich (Essen, zum Beispiel). Anderes, wie etwa der Besuch eines guten Restaurants, gönnt man sich nur ab und zu. Und dann sind da noch jene Erlebnisse, die so außergewöhnlich, kostbar und selten sind, dass sie einem nur einmal im Leben erfreuen. In New York City, der Stadt der Extreme und Superlative, wird der Begriff einer solchen “Once in a Lifetime Experience” sehr inflationär verwendet. Nur allzu gerne und oft, wird vom letzten Shopping-Exzess, der neuesten Broadway-Produktion oder eben dem jüngsten Restaurantbesuch geschwärmt und bei deren Nacherzählung gerne maßlos über die Strenge geschlagen. Wenn wir von unserem Dinner im Eleven Madison Park (kurz EMP) berichten, wollen wir hingegen nicht übertreiben. Die New Yorker würden nach einem EMP-Besuch sofort in einen Hype verfallen: “Extraordinary! Spectacular! Life changing!“. Und dieses eine Mal müssen wir ihnen Recht geben – ein Abend im EMP ist ein einmaliges kulinarisches Erlebnis…
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2 Foodies in New York | Shakin’ Burgers and Grooner Veltliner
“Wie war New York?”, werden wir derzeit ständig gefragt. “Das Essen war ein Traum”, antworten wir und geraten ins Schwärmen. Nein, nicht dass wir auch das Sightseeing (etwa die traumhafte Brooklyn Bridge, den Broadway oder Top of the Rock) und das exzessive Shopping (Jersey Garden Outlets) genossen hätten. Aber für einen Foodie bietet New York genauso viele Highlights, wie etwa für einen Theater-Liebhaber oder Museums-Junkie. New York – die Stadt der tausend Möglichkeiten, auch beim Essen und Trinken. Aber Vorsicht: es gibt viele exzellente Restaurants, aber leider noch viel mehr mittelmäßige und schlechte Lokale. Damit Euer New York Trip zu keinem kulinarischen Reinfall wird, haben wir für Euch unsere liebsten Genuss-Hotspots des Big Apples zusammengestellt:
Le Cirque, Las Vegas | Zirkus auf Sterneniveau
Andere Leute fahren nach Las Vegas um in den Casinos zu zocken. Wir fahren nach Las Vegas um in Gourmetrestaurants zu schlemmen:
Zu diesem Zwecke suchten wir das Le Cirque im Bellagio Hotel auf und bestellten dort das recht günstige Pre-Theatre Dinner vor der Circque du Solei Show “O”. Französiches Ambiente, französische Küche, Essen auf höchstem Niveau – ausgezeichnet mit einem Michelin-Stern.
Schon die große Auswahl an frisch gebackenen Brot-Köstlichkeiten brachte uns in Verzückung. Als Amuse Bouche wurden uns dann eine hervorragende Mini-Auster mit Zwiebelvinaigrette sowie ein pikantes Gazpacho gereicht. Es folgte ein Lobster Tartlette mit Süppchen und Trüffelnockerl bzw. ein cremiges Risotto mit Pancetta und Parmesan. Ein glasiges Lachsfilet bzw. Babyback Ribs auf Tafelspitzart wurden als Hauptgang geboten. Nach diesem Höhepunkt waren wir pappsatt und somit machte es gar nichts dass das Schoko Soufflé etwas zu süß und mächtig war.
Sehr Empfehlenswert | Preis/Leistung: gut
Le Cirque at The Bellagio Las Vegas
3600 Las Vegas Boulevard South
Las Vegas, NV 89109
www.bellagio.com/restaurants/le-cirque.aspx
Wisdom’s Cafe, Tumacacori | Burritos süß und salzig
Wir haben wirklich keine Ahnung wen es dort hin verschlagen sollte: Tumacacori, ein kleines Nest in Arizona nahe der mexikanischen Grenze, ca. 70 Kilometer südlich von Tucson oder 5 Kilometer südlich vom kleinen Künstlerdorf Tubac. Wie auch immer, wen der Zufall dort hintreibt (wie uns), dem sei das Wisdom’s Cafe wärmstens empfohlen:
Von Außen gleicht das mexikanische Restaurant eher einer Baracke, innen traut man dann erstmals nicht seinen Augen. Mexikanisches Flair zum Wohlfühlen, herzliche Kellner, die zum Verbleiben einladen, und dazu eine musikalische Untermalung von einem Mann, der wie der junge Bob Dylan aussieht und auch dessen Lieder spielt.
Getrunken wird im Wisdoms Alles (vom Wasser über Corona bis hin zum Margaritha) aus Einmachgläsern – sehr schräg, hat aber Charakter. Und spätestens beim Essen weiß man, dass man nicht mehr weit weg von der mexikanischen Grenze ist: wir gönnen uns herrliche Fish Tacos (gefüllte Tacos mit zart gegrillten Mahi Mahi Fisch und Pico de Gallo) und als Nachspeise (eigentlich zweite Hauptspeise) die lokal berühmten Fruit Burritos, die angeblich in diesem Lokal erfunden wurden. Die Fruit Burritos bestehen aus mit Früchten gefüllten Burritos, die in Zimt und Zucker “paniert” und in Fett ausgebacken werden. Kalorienbombe und Fettpeitsche pur – aber es zahlt sich geschmacklich aus!
Empfehlenswert | Preis/Leistung: gut
Wisdoms Cafe
1931 E. Frontage Rd.
Tumacacori, Az 85640
www.wisdomscafe.com/
Geisha House, Los Angeles | Sexy Sushi Restaurant
Was zum Teufel soll ein sexy Sushi-Restaurant sein? Wir wussten es vorher nicht, hatten auch keine Ahnung dass das Geisha House mit diesem Slogan warb, und wollten es eigentlich nicht wissen. Doch als wir in den trendigen Sushi-Tempel eintraten, war uns alles klar: das ist hip, das ist sexy, das ist (wohl oder übel) Hollywood LA.
Zunächst waren wir noch etwas genervt von der Club-Atmosphäre, dem dunklen Licht und der lauten House-Musik. Spätestens beim Lesen der Sushi-Spezialitäten auf der Speisekarte entspannten wir uns, wippten zurückhaltend zum Takt des dröhnenden Basses und fühlten uns plötzlich doch ganz wohl. Der Bestellprozess auf Englisch war dann aufgrund der lauten Musik noch eine Herausforderung. Was darauf folgte, war aber – ohne Übertreibung – das beste Sushi, das wir bis dato je gegessen hatten:
Neben den weltbesten Tuna (Magura) und Salmon (Sake) Sushi, hatten es uns vor allem die California Maki Rolls angetan. Diese bescherten uns in der Form Red Rocket (mit Shrimp Tempura, pikanten Thunfisch und Avocado) sowie The Hollywood (mit Krabben, Avocado und Gurken) wahre Geschmacksexplosionen. Grandios – so etwas haben wir in Europa noch an keiner Adresse gegessen. Wenn das Restaurant nicht soo hip (und teuer) wäre, wir würden glatt Stammgäste werden (vorausgesetzt wir würden nach LA ziehen, natürlich). Aber vielleicht müssen wir einfach mal beim Herrn Henssler in Hamburg vorbeischauen…
Empfehlenswert | Preis/Leistung:schlecht
Geisha House
6633 Hollywood Boulevard
Hollywood, CA. 90028
http://dolcegroup.com/wordpress/locations/geisha-house/