Die Situation kennt wohl jeder: Man kostet im Restaurant eine Speise und die schmeckt so gut, dass man sie zuhause sofort nachkochen möchte. Uns ist das im Mercado bei der sensationellen Mais Cème brûlée passiert. Sieht dank karamellisierten Popcorn spektakulär aus und schmeckt dazu auch noch unglaublich gut. Und so haben wir experimentiert und unser viel erprobtes Crème brûlée Rezept zu einer Variante mit Mais abgewandelt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen – optisch und geschmacklich ein Volltreffer!
Mercado | Aromenzauber am Familientisch
Verwöhnte Fratzen sind wir! Jawohl! Weil: Je regelmäßiger wir Restaurants besuchen, desto schwieriger ist es uns zu beeindrucken (bzw. desto leichter fällt uns das Nörgeln). In letzter Zeit haben Lokale vor allem durch Besonderheiten abseits der reinen Kulinarik Eindruck bei uns hinterlassen: das Kussmaul mit Lässigkeit und Ambiente, das Tian mit Veggie-Konzept und malerisch angerichteten Tellern, und der Hanner mit besonders schlechtem Service. Schön, dass es nun endlich wieder mal ein Restaurant geschafft hat, uns nur mit seiner Kernkompetenz zu verzaubern: im Mercado haben wir nämlich schlichtweg Dinge gegessen und Aromen geschmeckt, die wir so noch nicht kannten. Und ein schöneres Kompliment können wir einer Küche eigentlich nicht machen…
Gebackene Steinpilze | Asia-Tex-Mex Style
Der feuchte Sommer hat auch seine guten Seiten, denn die Pilze schießen wie die – naja, eh schon wissen – aus der Erde. Das macht sich auch am Markt bemerkbar. Zumindest bei uns in Wiener Neustadt (wo der Wochenendmarkt immer besser und besser wird!) fand letztes Wochenende eine wahrhaftige Steinpilz-Mania statt. Die Standler haben sich dabei gegenseitig in den angebotenen Mengen über- und im Preis unterboten. Da konnten wir natürlich nicht widerstehen … und schon beim Nachhause gehen war klar, dass die Steinpilz-Beute unbedingt paniert werden muss. Semmelbrösel waren uns aber zu altbacken (haha), Sauce Tatar zu bieder. Deshalb haben wir uns für eine gebackene Steinpilz-Variante im Asia-Tex-Mex Style entschieden: Steinpilze paniert in Panko-Panade mit Wasabigurken und Pico de Gallo!
Austrian Coconut | Lauwarme Kohlrabisuppe
Auf der Suche nach einer lässigen Idee zum Anrichten unserer Kohlrabisuppe sind wir auf ein Foto aus dem Spitzen-Restaurant Noma in Kopenhagen gestoßen (seines Zeichens angeblicht DAS beste Restaurant der Welt). Darauf zu sehen – die sogenannte Nordic Coconut: ein ausgehöhlter Kohlrabi, aus dem man mittels Fenchel-Strohhalm einen Kohlrabi-Drink schlürft. “Perfekt!“, dachten wir – unsere Kohlrabisuppe schmeckt sowieso am besten kalt oder laufwarm und eignet sich ideal als Appetizer. In unserer Version, also als Austrian Coconut getarnt, wird die Suppe endgültig zum Knaller auf jedem Sommerfest…
Kussmaul | Rockstars in the Kitchen
Rockstars lassen ihr Publikum bei Konzerten ja gerne warten. Und auch Küchenchef Mario Bernatovic hat etwas länger gebraucht, bis er seine neue Bühne am Spittelberg endlich betreten hat. Die Erwartungen an das – vielfach als Konzept-Restaurant denunzierte – Kussmaul waren dementsprechend hoch. Mitte Juli war es dann endlich so weit: das Kussmaul – Café, Bistro, Pâtisserie und Restaurant zugleich – öffnete seine Pforten. Während untertags aus einer hochwertigen Frühstücks- und hippen Snack-Karte gewählt werden kann, verwandelt sich das durchgestylte Lokal am Abend in das derzeit wohl coolste Fine Dining Restaurant Wiens. Wer dieses Spektakel in erster Reihe erleben möchte, bucht am besten den Chefs Table und genießt ein 10-Gang-Überraschungsmenü mit bestem Blick auf die offene Schauküche. Dort spielt Bernatovics Küchencrew ganz groß auf. Die sehen nämlich nicht nur so aus wie bekackte Rockstars (im positivsten Sinne), sondern rocken die Küche auch entsprechend. Locker, lässig, geil!
Hanner | Sorry seems to be the hardest word
Eines gleich vorweg: der Koch (in Form einer Kitsch-Kerze) hätte sich eigentlich nicht bei uns entschuldigen müssen. Denn die Küchenleistung beim Hanner war durchwegs gut, teilweise sogar großartig. Ein aufrichtiges Sorry (und eben kein geschmackloses Teelichterl) hätten wir uns von der Serviceleiterin oder eben vom Chef selbst erwartet. Beim Hanner in Mayerling haben wir zwar einen kulinarisch gelungen Abend erlebt, allerdings hat dieser durch ein mehr als dubios agierendes Serviceteam stark gelitten. Wer jetzt gespannt ist, wie gut beim Hanner wirklich gekocht wird und welche Faux-Pas sich das Service geleistet hat, liest einfach weiter…
3-2-1 Spareribs vom Schneebergland Schwein
Die Wiener sagen zu uns Wiener Neustädter ja gerne, dass wir am Land wohnen. Die Leute am Land wiederum sagen, dass die Neustädter natürlich typische Stadtmenschen sind. Also was jetzt? Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte: denn Wiener Neustadt verbindet die urbanen Vorteile einer Stadt mit dem ländlichen Charm eines Dorfes. Auch die Lage der Allzeit Getreuen ist genial: 30 Minuten nach Wien, 30 Minuten auf den Semmering oder Schneeberg. Deshalb können wir Wiener Neustädter auch bei Genussprodukten aus den Vollen schöpfen, die vor allem im Umland des Bezirks gedeihen und produziert werden. Beste Qualität bei artgerechter Haltung bietet etwa das Schneebergland Schwein aus der gleichnamigen Genussregion.
Besonders gut schmecken uns hier die Schälrippchen (Spareribs), die bei uns regelmäßig am Kugelgrill geräuchert werden. Dabei werden die Rippchen bei mäßiger Temperatur 6 Stunden lang indirekt und schonend gegart. Das Ergebnis aus bester Fleischqualität von der Genussregion Schneebergland und dieser Zubereitungsmethode ist ein unglaubliches Geschmackserlebnis – zart, süß, scharf und rauchig. Kurz: Finger Lickin’ Good! Wir zeigen euch heute wie ihr solche Spareribs ganz leicht zuhause am eigenen (Kugel-)Grill zubereiten könnt. Dazu verwenden wir die sogenannte 3-2-1 Methode, die für 3 Stunden Räuchern, 2 Stunden Dämpfen und 1 Stunde Glasieren steht. Danach fallen die Ribs vom Schneebergland Schwein fast alleine vom Knochen und sind unvergleichlich im Geschmack. Vorsicht: Suchtgefahr!
Holler, die Waldfee! | Sirup, Sorbet und Gelee von der Holunderblüte
Wir haben ja schon lange von einer Eismaschine geträumt, damit wir endlich unsere eigenen Eis- und Sorbet-Variationen zaubern können. Umso mehr hat es uns gefreut, dass wir nun von NETWORKPR eine Eismaschine von De’Longhi zum Testen bekommen haben. Und da gerade der Holler überall wie blöd blüht (und wir außerdem beim Eis-Greissler so ein tolles Holundersorbet gegessen haben), haben wir uns gleich an ein Holunderblütensorbet gewagt. Das Ergebnis war perfekt: cremig, leicht süß und mit schöner Säure. Natürlich braucht man zum Hollereis machen einen Holunderblüten-sirup. Deshalb lüften wir auch gleich unser Hollersirup-Familienrezept. Und als Draufgabe gibt es noch ein wunderbares Holunderblüten-Prosecco-Gelee, das ihr auf Striezel, Semmerl oder Käse schmieren könnt.
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Tian Vienna | Himmlische Gaumenfreuden
Nein, wir werden hier keine Klischees über Vegetarier, Birkenstock-Bobos und Körndl-Zähler bemühen. Wir erwähnen genau einmal, dass es sich beim Tian um ein vegetarisches Gourmetrestaurant handelt. In Wirklichkeit ist das aber (zumindestens für uns als nicht-ideologische Allesesser) schnurzpiepegal. Im Tian schmeckt das Essen einfach Weltklasse. Dass am Teller weder Fisch noch Fleisch zu finden sind, fällt gar nicht weiter auf. Denn die Geschmackskompositionen sind derat grandios (wie etwa eingangs das Gurkenmousse mit vegetarischem Kaviar oder das Curry-Reisbällchen mit Radieschen), dass man sich hier wie im kulinarischen Himmel fühlt. Und das ist in einem Restaurant mit dem Namen Tian eigentlich keine Überraschung…
3 Open Air Tipps für Fleischtiger | Big Smoke, Burger de Ville, City Garden
Fleischtiger aufgepasst! Rechtzeitig zum Start der warmen Jahreszeit waren wir für Euch unterwegs, um Wiens beste Open Air Locations für Burger, Steaks und BBQ zu finden. Dabei haben wir bei Big Smoke am Donaukanal zarte Ripperl vom Knochen gelutscht, saftige Cheesebuger vor dem Food Truck von Burger de Ville geschlemmt, und ein Grillbuffet der Extraklasse im City Garden des Imperial Renaissance Hotels genossen.