Konstantin Filippou bringt zweifelsohne alle Eigenschaften eines Starkochs mit: Charismatisches Auftreten, einen klingenden Namen und Genialität in der Küche (diese hat er bis 2011 im Novelli unter Beweis gestellt, wo er 3 Hauben bzw. 1 Micheline Stern erkochte). Was noch zum endgültigen Aufstieg in die Riege der Österreichischen Kochelite fehlte, war ein eigenes Restaurant. Nach einer Schöpfungspause hat er nun auch diesen mutigen (aber logischen) Schritt gesetzt und eröffnete Mitte März sein eigenes Lokal in der Dominikanerbastei in der Nähe des Wiener Schwedenplatzes. Ganz und gar nicht uneitel benennt er das Restaurant schlicht nach sich selbst “Konstantin Filippou“.
Der Name symbolisiert ganz klar, dass an dieser Adresse kompromisslos nach Filippous Vorstellungen gekocht wird. Und diese sind sehr ambitioniert. In Wien wird wohl ähnlich aufwändig und gut nur im Steirereck gekocht (laut Alexander Bachl vom Falstaff wäre auch das Silvio Nickol damit zu vergleichen). Viele Gerichte werden in zwei Variationen zubereitet und serviert, konsequenter Weise sogar auf mehreren Tellern. Fillipou lässt hier seiner Kreativität freien Lauf, entwickelt mehrere Ideen zu einem Thema, und setzt diese präzise in der Küche um. Die Geschmacksintensität ist hoch (Entenleberparfait, Schnecke!), Fisch und Fleisch sind kein Widerspruch (Aal mit Kalbskopf!) und die Präsentation ist zumeist atemberaubend. Trotz dieser guten Vorzeichen (oder vielleicht gerade deswegen?) konnte uns das Konstantin Filippou nicht vollständig überzeugen und trotz höchster Küchenkunst nicht wirklich ein Leuchten in die Augen zaubern…