AMA Foodblog Award | Geschenkebox + Kochbuch sichern (+ Update)

Update: Wegen Ungereimtheiten beim Voting und Hacker-Angriffen wurde das öffentliche Voting für den AMA Foodblog Award leider abgebrochen. Die Fachjury entscheidet nun allein wer unter die Top 10 der “besten” Foodblogs kommt und prämiert danach die 3 Preisgewinner. Wir bedanken uns bei allen 81 Stammwählern sowie den anderen Votern für über 130 EHRLICHE Stimmen. Als Dankeschön werden wir in den nächsten Wochen natürlich trotzdem unsere Geschenkebox verlosen. Mehr dazu bald auf unserem Blog…

Nächste Woche Montag (16. Juli) geht es endlich los: Das Voting für den AMA Foodblog Award startet. Mittlerweile sind bereits 100 tolle Blogs angemeldet, unser erklärtes Ziel sind die Top 10. Dafür zählen wir auf Eure Unterstützung – einmal pro Tag kann jeder von Euch für unseren Blog seine Stimme abgeben.

Als kleine Motivationshilfe fürs tägliche (!!!) Voten, verlosen wir an 20 unserer Stammwähler eine Geschenkebox, bestehend aus selbstgemachten Leckereien (Marmeladen, Chutneys, Gelees) und unseren Lieblings-Gewürzmischungen. Zusätzlich versenden wir an ALLE unsere Stammwähler unser Kochbuch mit 4 saisonalen Menüs als ePaper.

geschenkebox

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Gordon Ramsay Pétrus | Langweilige Perfektion – Spannende Weinvielfalt

Der britische Starkoch Gordon Ramsay polarisiert kräftig: die einen bezeichnen ihn als genialen Kochkünstler, ehrlichen Kritiker und detailverliebten Perfektionisten; die anderen charakterisieren ihn als überschätzt, vulgär und besessen. Langweilig passt aber so gar nicht zum “Chef ohne Gnade”. Umso überraschter sind wir, als wir in Ramsay’s Fine Dining Flaggschiff Pétrus, eine so perfekt inszenierte französische Küche vorfinden, dass sie fast schon wieder langweilig ist. Naja, aber nur fast … denn der Star des Abend war für uns nicht (der eh nicht anwesende) Gordon Ramsay, sondern Chef Sommelier Johannes Hartmann, der unseren Besuch im Pétrus zum Erlebnis machte.

London. Knightsbridge – beste und teuerste Wohngegend der englischen Hauptstadt. Heimat von Gordon Ramsay’s Pétrus. Das Ambiente liegt irgendwo zwischen fancy und gediegen, der freundliche Dining Room wird von einem spektakulären zylinderförmigen Weinsafe bestimmt, der 1500 Flaschen fasst und von innen begehbar ist. So ein Teil macht sich bestimmt toll im Wohnzimmer und muss bei einem allfälligen Hausbau auf jeden Fall mit eingeplant werden (doch zum Weinsafe später noch mehr!). Preislich passt sich der Fine Dining Spaß im Pétrus an die feine Wohngegend an – um die Urlaubskassa nicht zu sehr zu strapazieren, kommt für uns nur das fünfgängige Chef’s Menu um 75 Pfund in Frage – welches aber sehr ansprechend klingt und auch schmeckt:

foiegras cake

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SALON 2012 | Top 10 aus 260

Bereits zum 25. Mal fand heuer der SALON Österreich Wein statt – der laut Eigenangaben härteste Wein-Wettbewerb des Landes. Aus 7000 Einreichungen wurden in 16 Kategorien 260 SALON-Weine auserwählt und danach 15 SALON-Sieger gekürt (einer pro Kategorie mit der Ausnahme von Rosé).

Wir waren beim Start der SALON-Tournee im Casino Baden dabei, und haben uns an einem heißen Sommerabend quer durch die 260 SALON-Weine gekostet. Etwa 40 Weinproben haben wir geschafft, hier präsentieren wir Euch unsere ganz persönlichen Top 10.

salon2012

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Gazpacho | … is a dish best served cold

Wir lieben kalt servierte Suppen – besonders im Sommer. Seitdem wir im 10 Greek Street in London ein sensationelles Gazpacho genossen haben, ist die andalusische Spezialität unser neue Favorit unter den Kaltschalen. Die Bindung der Suppe wird klassischerweise mit eingeweichtem Brot erreicht. Wir bevorzugen jedoch diese etwas feinere Variante (frei nach Christian Rach), bei der die Suppe ihre Bindung durch eine Olivenöl-Emulsion erhält. Optisch eine Wucht, begeistert dieses Gazpacho jeden Gast als Amuse Bouche oder Vorspeise.

Gazpacho
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Ein Rezept macht noch keinen Sommer…

… aber vier Rezepte machen zumindestens schon ein Sommermenü!

Rechtzeitig zum Sommerbeginn hat sich Topf und Deckel mit neuen Titelbildern herausgeputzt. Die dazu passenden Rezepte zu den leckeren Sommergerichten präsentieren wir Euch hier in den nächsten Wochen. Auf folgende Köstlichkeiten dürft Ihr gespannt sein:

  • Bruschetta kalt & warm: Bruschetta Gelata, Bruschetta mit Jakobsmuscheln
  • Geeiste Radieschensuppe mit Thunfischtatar
  • Lachs auf Zedernholz mit Wok-Gemüse
  • Kokos-Zitronengras Panna Cotta mit Mango-Espuma

Sommer 2012 Vorschau

London Food Trip 2012 | Top Adressen für Breakfast & Lunch

Nein, wir schreiben jetzt hier nicht darüber, dass London noch vor wenigen Jahren außer Fish & Chips wenig zu bieten hatte. Nein, wir schreiben über das Hier und Jetzt – und das sieht so aus: Londons Gastronomie ist toll, Londons Kulinarik-Szene lebt, Londons Küchen sind genial. Punkt. Aus.

Unsere geschätzte Kollegin Kristen von www.sushiandstrudel.com meint über Wien richtig, dass hier etwas passiert  (“…something is happening here“) und macht sich stets auf die Suche nach innovativen Restaurants mit saisonaler Küche und pfiffigem Charme, der nicht nur auf der Speisekarte sondern immer öfter auch im Restaurant-Interieur zu finden ist. In London hat dieses “Something” schon vor ein paar Jahren eingesetzt, und die Stadt ist immer noch mitten drin, in diesem kulinarischen Transformationsprozess.

Wir waren von Londons bewegter Food-Szene mehr als begeistert und geben Euch hier ein paar Tipps für Frühstück, Mittagessen und Snacks. Die “Top” Adressen sind ganz subjektiv gewählt und großteils im “West End” angesiedelt. London ist groß und hat natürlich noch viel mehr zu bieten.

FRÜHSTÜCK

The Riding House CaféThe Riding House Café
Todschicke Brasserie im Londoner West End mit ganztägiger Küche. Hier ist alles schön und hip: Einrichtung, Kellner, Speisen und Gäste. Am Vormittag ist das Café gesteckt voll mit Geschäftsleuten, die hier ihre Meetings abhalten. Vom gesunden Cerealien-Frühstück bis zum Full English Breakfast bekommt man hier alles. Nicht ganz billig. Ausgiebiges Frühstück für Zwei um 28 Pfund.
www.ridinghousecafe.co.uk

KaffeineKaffeine
Ein Vertreter der trendigen Londoner Kaffee-Szene. Die Zubereitung von bestem Square Mile Coffee wird hier von Spitzen-Barista zelebriert. Dazu gibts Müslis mit marktfrischem Obst (z.B. Rhabarber) oder Ciabatta mit Pancetta, Rucola und Tomaten-Salsa. Die Brownies und das Bananenbrot sind zum Niederknien. Chilliges Ambiente, lässiges Personal. Nähe Oxford Circus. Das große Frühstück für Zwei gabs um 20 Pfund.
www.kaffeine.co.uk

DishoomDishoom – a Bombay Café
Noch nie Rührei mit knusprigen Speck im Naan-Brot gespeist? Dann ab ins Indische Bombay Café zwischen Leicester Square und Covent Garden. Zum Frühstick mit exotischen Gewürzen gibts Breakfast Lassi, Spiced Cappucino und Fresh Mint Tea. Die Mittags- und Abendkarte klingt ebenso verlockend. Brunch für Zwei um 23 Pfund.
www.dishoom.com

MITTAGESSEN / SNACKS

Borough MarketBorough Market
Wien hat den Naschmarkt, München den Viktualienmarkt, und London den Borough Market. Internationales Angebot, britischer Charm. Unter der Eisenbahnbrücke werden Top-Produkte und leckere Snacks feil geboten. Wir verlieben uns in den Chorizo Sandwich, vernaschen ein würziges Raclette-Brot, und werden zu guter Letzt von einem Brownie verführt. Tipp: eine Flasche Wein günstig am Marktstand kaufen und gleich vor Ort genießen. Dieser Genussort hat von Donnerstag bis Sonntag geöffnet.
www.boroughmarket.org.uk

Masala ZoneMasala Zone
Richtig gute Restaurantketten kennen wir in Wien bzw. Österreich nicht (obwohl: Plachutta?). In London gibt es für gutes und günstiges Indisches Essen die Masala Zone. Von den 6 Restaurants besuchen wir jenes in Soho. Neben ständig wechselnden und spannenden Street Food Leckereien werden verschiedene Thalis bestehend aus vielen indischen Köstlichkeiten angeboten. Stylisches Ambiente, immervoll. Zwei Personen sind um 30 Pfund pappsatt.
www.masalazone.com

Lovely BruschettaPrawn LinguineJamie’s Italian
Ist Jamie Oliver so viel “Kommerz”, dass er und seine Restaurants schon wieder uncool sind? Wir meinen ganz klar “Nein” – vor allem nachdem wir in Jamie’s Italian Covent Garden zum Lunch waren. Tolles Ambiente, spannende Karte, alles Italienisch – aber eben mit dem gewissen “Twist”. Die Lovely Bruschetta ist nicht nur optisch ein Hingucker (siehe Foto), die Prawn Linguine sind sehr delikat, und die Black Angel Spaghetti haben mehr als nur einen vielversprechenden Namen. Perfektes Service und viel Liebe zum Detail machen ein Mittagessen hier zum Erlebnis! Keine Reservierung möglich, aber nach max. 10 Minuten bekommt man einen Tisch. Zwei Leute essen dreigängig um 50 Pfund (Antipasti, Pasta, Dolce, Vino, Espresso).
www.jamieoliver.com/italian/

ABENDESSEN / DINING 

Wie es sich für zweit echte Foodies gehört, waren wir natürlich auch Abends auf Schlemmertour. Das sensationelle 10 Greek Street (noch ein echter Geheimtipp) hat es uns dabei besonders angetan. Gordon Ramsay’s Pétrus war natürlich auch außergwöhnlich – hauptverantwortlich dafür war aber nicht nur das Essen. Über diese beiden Londoner Dining Experiences berichten wir hier demnächst.

WEITERE LONDON TIPPS?
Hinterlasse uns ein Kommentar oder schreibt an genuss@topf-und-deckel.at !!!

Steira Wirt | Geschmacksexplosion in der Rauch-Küche

Sprachlos verlassen wir um 01:30 Uhr in der Früh den Steira Wirt der Familie Rauch in Trautmannsdorf (Steiermark). Sprachlos, aber mit einem breiten Grinsen im Gesicht; sprachlos nur deshalb, weil wir die Kochkünste des erst 27jährigen Richard Rauch noch nicht richtig in Worte fassen können. Beim Revue passieren des Abends fallen uns nur Superlativen ein: Unglaublich! Fantastisch! Grandios! Diese Lobeshymnen hat der Steira Wirt zwar zweillos verdient, in Wirklichkeit gebührt der kreativen Rauch-Küche aber eine weit differenziertere Betrachtung, um ihr die richtige Wertschätzung entgegen bringen zu können. Am Tag danach starten wir einen Versuch:

Herzlich werden wir in der klassisch gemütlichen Steira Wirt Gaststube von Patronin Sonja Rauch begrüßt. Während die Chefin mit ihrem jungen engagierten Team den Service bravourös schupft, schwingt ihr Bruder Richard hinter den Kulissen den Kochlöffel. Küchen- und Servicecrew sind perfekt abgestimmt, bei der Komplexität der Gerichte ein absolutes Muss. Die Speisekarte lässt uns die Wahl zwischen (edler) Wirtshausküche, Gourmetküche oder einem 4-6 gängigen Überraschungsmenü. Die Entscheidung fällt uns an diesem Abend nicht schwer – wir begeben uns ganz in die Hände des Küchenchefs. Eine gute Entscheidung. Es folgt ein Feuerwerk, das schier endlos immer neue Köstlichkeiten aus der Küche hervorbringt. Aus dem bestellten 5-Gängen wird schließlich ein Verkostungsmenü in 13 (!!!) Akten. Preis: 59 €. Sensationell (ach nein, wir wollten ja keine Superlativen mehr verwenden). Und so gehts los:

Knuspriges Maisschaumbrot

Als erster von fünf Amuse Bouches wird uns ein knuspriges Maisschaumbrot serviert, das sehr originell auf einem Podest aus getrocknetem Mais präsentiert wird. Das frisch gebackene Brothäppchen offenbart, nach dem Brechen der knackigen Hülle, eine wohlig warme Geschmacksexplosion, dessen intensives Maisaroma den ganzen Gaumen ausfüllt.

Erzherzog Johann Schinken

Danach wird die Kompetenz der hauseigenen Fleischerei demonstriert. Der würzige und zarte Johann Schinken wird gemeinsam mit Mais- und Kürbiskernfladen, sechs verschiedenen Brotsorten, sowie einer Butter mit geräuchertem Meersalz gereicht.

Entenleber

Zeitgleich kommt ein knuspriges Roggenbrot mit Entenleber und getrockneter Olive auf den Tisch. Das Spiel zwischen cremig intensiver Leber und krossem Brot ergibt eine tolle Kombination, die durch die ebenfalls kräftige Olive schön abgerundet wird.

Paprikachip

Ein erstes optisches Highlight bietet der äußerst spannende Paprikachip mit geräuchertem Johann Schinken, Frühlingskräutermajonnaise und Gewürzfenchel. Absolut neu, absolut kreativ, absolut gelungen. Der Paprikachip erinnert an einen asiatischen Hummerchip, nur mit intensivem Paprikageschmack und viel raffinierter.

Bärlauchgazpacho

Der zweite Höhepunkt in Optik und Geschmack folgt gleich darauf. Das gelierte Bärlauchgazpacho mit Frischkäseperlen und getrocknetem Johann Schinken lässt uns jubilieren. Das geeiste Gazpacho hat eine schöne Konsistenz, spart zum Glück nicht mit den Knoblaucharomen der Bärlauchs, und findet mit den restlichen Komponenten des Gerichts seine idealen Partner. Jede einzelne Frischkäseperle explodiert im Mund, der getrocknete Schinken ist knusprig und fluffig zugleich. Sein extrem salziger Geschmack komplettiert dieses kräftige Gericht.

Schon allein mit diesen fünf “Kleinigkeiten” zeigt die Küchencrew ihren Innovationsgeist und Sinn für verspielte Details, ohne dabei den Fokus auf das Wichtigste – den Geschmack – zu verlieren. Wir freuen uns auf die nächsten Leckereien, denn jetzt kommt ja erst die Vorspeise!

Gemüsegarten

Ein Gericht wie ein Gemälde – der Gemüsegarten auf Butterschaum bestehend aus Karotten, Spargel, Zucchini, Fenchel und Melanzani mit pochiertem Wachtelei, Butterbrösel, Tomatenpesto und Schnittlauchblume besticht durch präzise Handwerkskunst. Die bissfest gegarten Gemüsestücke balancieren wie Türmchen am Teller, weder Fisch noch Fleisch stören hier das aromatische Geschmackserlebnis, das nur durch den Butterschaum und das Wachtelei intensiviert wird. So gut kann Gemüse schmecken.

Krenschaumsuppe

Der Suppengang fehlt (leider) oft in der Haute Cuisine, weshalb wir an diesem Abend fast nicht damit gerechnet hätten. Umso schöner, dass es trotzdem ein Süppchen gab. Der knusprige Frischkäse, schwarze Knoblauch und krosse Kren wurde …

Krenschaumsuppe

… mit einer typisch steirischen Krenschaumssuppe übergossen. Die Suppe ist von der Würze her bis an die Grenzen abgeschmeckt, der scharfe Kren wird aber gut vom Frischkäse abgefangen – dennoch ist dieses Gericht nichts für allzu sensible Gaumen. Präsentation und Suppeneinlagen sind wieder top (besonders witzig: der krosse raupenförmige Kren).

Kalbsschulter

Die Leistungsschau geht mit einer geschmorten Kalbsschulter mit Steinpilztartar, gegrilltem Steinpilz, Steinpilztortellini, Zwieberl und Kalbszunge in die nächste Runde. Die Kalbsschulter zerfällt auf der Zunge, die Kalbszunge wiederum zergeht schon am Gaumen. Die hervorragenden Steinpilzvariationen würden wir auch allein bestellen, zusammen mit dem Kalb und dessen intensiven Jus ergeben diese aber eine weitere einzigartige Kombination.

Entenbrust

Der Hauptgang: Rosa Entenbrust (sous-vide gegart, versteht sich) sowie Entenhaxerl geschmort im Röllchen mit Pak Choi und Purple Haze Karotte. Durch die schonende Vakuum-Garmethode schmeckt die Entenbrust butterweich und gefällt durch eine feine Textur. Dass das Fleisch am Punkt gegart ist, sei an dieser Stelle nur zur Vollständigkeit erwähnt. Die Entenhaxen-Frühlingsrolle mundet natürlich ebenso, bleibt aber auf diesen Teller nur der Nebendarsteller.

Schoko-Kaffee-Nachspeisenvariation

Aus gleich fünf verführerischen Kreation besteht die Nachspeisenvariation mit dem Leitthema “Kaffee und Schokolade”. Von links beginnend: Kaffeetarte mit Kakaokrokant, Mandarinengelee mit Mandarinenfilet und Kaffeegewürzschaum, Kaffeebombe umhüllt mit Zotterschokolade, Kaffee-Schokoeis mit Vanillesträusel, dunkler Kaffeeschaum mit Mandelkrokanthülle. Manche sagen Schoko-Kaffee-Overkill dazu, andere finden es einfach nur traumhaft. Die Pâtisserie will wohl der restlichen Küche um nichts nachstehen, diese Übung gelingt souverän.

Und nach dem Dessert ist noch lange nicht Schluss. Drei Petit Fours gibt es quasi als Zugabe – uns gefällts.

rosenzuckerwatte

Kreative Ideen am laufenden Band: die Rosenzuckerwatte mit gerockneten Rosenzuckerblüten wird in einem Rosen-Blumenstock serviert. Wer Zuckerwatte mag wird diese gepimpte Version mit Rosenwasser und -blüten lieben.

stanitzel_makronen

Zu guter Letzt wird ein Zitrusstanitzel mit weißem Schokoladenschaum und Joghurtcrispy sowie eine Makronenvariation gereicht. Trotz Gang Nummer 13 und einem schönen Völlegefühl haben es uns besonders die locker-leichten Makronen angetan – wir kosten alle Sorten: Pistazie, Cassis, Erdbeer-Sahne, Schoko-Orangenlikör und Powidl!

Nach 13 Köstlichkeiten aus der Küche sind wir natürlich mehr als satt, dennoch sind wir auch ein bisschen traurig, dass der lukullische Reigen zu Ende gegangen ist. Zum Glück steht die gesellige und sympathische Chefin Sonja Rauch für eine Nachbesprechung an der Bar bereit. Bei der einen oder anderen Flasche Wein (übrigens: tolle Auswahl, faire Preise!) wird bis weit nach Mitternacht über Speis und Trank fachgesimpelt, Restauranttipps ausgetauscht oder einfach nur über Gott und die Welt geredet. Ein perfekter Ausklang für einen perfekten Abend. Danke Familie Rauch, wir kommen sicher bald wieder!

steirawirtSehr Empfehlenswert | Preis-Leistung: gut

Steira Wirt – Das Wirtshaus der Familie Rauch
8343 Trautmannsdorf 6
www.steirawirt.at

The Dining Room | Intimes Dinner mit Berührungsängsten

Wir sind ja schon etwas neidig auf Frau Apfelthaler – diese Pionierin des Food-Bloggings, die sich ihren persönlichen Lebenstraum erfüllte und ein kleines Restaurant in ihren eigenen vier Wänden betreibt. Als Jung-Blogger in der Foodszene müssen wir zugeben, dass uns genau dieser Gedanke nicht erst einmal durch den Kopf gegangen ist. Mit um so mehr Spannung und Vorfreude machten wir uns deshalb auf den Weg nach Hietzing, um dort in einem kleinen, versteckten, Privathaus den “Dining Room” aufzusuchen – Österreichs wohl bekanntesten Secret Dining Club.

Punkt 19:00 Uhr: die Chefin – Frau Apfelthaler persönlich – öffnet die Tür und heißt ihre 14 Gäste mit freundlichen Worten und einem warmen Lächeln Willkommen. Wir  werden zugleich von einem herrlichen Rosmarin-Duft aus der Küche und dem gutmütigen Restauranthund Gino begrüßt. Der kleine Dining Room wirkt von Haus aus gemütlich, die Küche nebenan ladet zum “in den Topf reinschauen” ein. Auf einer Tafel an der Eingangstür begutachten wir mit Wohlwollen das aktuelle Dinner-Menü mit dem geheimnisvollen Namen “Isperazione”:

the diining room menü

Italienisch – was sonst? Wer Angelika Apfelthaler kennt, weiß über ihr Faible für die mediterrane Küche Bescheid. Noch dazu kam die Vielgereiste erst vor wenigenTagen von einem Toskana-Trip zurück, voll bepackt mit frischen Eindrücken, tollen Produkten und neuen Inspirationen für die Küche – der Menütitel ist nicht zufällig gewählt. Irritiert sind wir nur von der ausgeschriebenen Weinbegleitung. Österreichischer Wein zu toskanischem Essen kann natürlich funktionieren – aufgrund eines Exklusivwinzervertrags (Gangl, Illmitz) kommen jedoch alle Tropfen vom selben Weinmacher. Wir sind skeptisch und gespannt…

Schon der Gruß aus der Küche (“Il Preludio”) zeigt den unprätentiösen Stil Apfelthalers: Top-Produkte werden puristisch verarbeitet, vorsichtig miteinander kombiniert, und ergeben am Teller neue Geschmackserlebnisse, ohne dabei die verwendeten Hauptprodukte zu verfälschen.

Carne Cruda vom Kalb

Hinter dem “Preludio” verbirgt sich ein Carne Cruda vom Kalb, serviert im Glas und eingeschichtet in Apfelmus und einem feinen Apfel-Sellerie-Salat. Das Gericht überzeugt durch sein schönes Spiel zwischen Säure und Würze, das rohe Kalb hat einen angenehmen Biss und kommt mit dem dazugereichten Meersalz bestens zur Geltung. Wir sind unschlüssig ob der Moscatolino da wirklich dazu passt, aber der Perlwein schmeckt ganz wunderbar. So kann es weiter gehen…

Spargel mit Orangen-Safran-Öl und Garnele in Lardo

… tut es aber leider nicht ganz. Denn der Spargel mit Orangen-Safran-Öl und Garnele in Lardo könnte durchaus mutiger abgeschmeckt sein. Das edle Orangen-Safran-Öl kommt nicht ganz so zur Geltung wie erwartet, der hochwertige Spargel und die bissfeste Garnele im g’schmackigen Lardo-Schinken schmecken aber dennoch tadellos. Selbiges ist vom eigenartigen Chardonnay, der angeblich mit diesem Gang harmonieren sollte, leider nicht zu sagen.

Ricotta-Zucchini-Lasagnette mit frischen Fave und Pecorinocrème

Der Wein ist aber sofort vergessen, als der nächste Gang unsere Geschmacksknospen erfreut: eine Ricotta-Zucchini-Lasagnette mit frischen Fave und Pecorinocrème. Erneut beweist die kulinarische Autodidaktin, dass sie das Spiel aus Säure und Würze perfekt beherrscht. Der frisch-fruchtige Pinot Blanc mundet um vieles besser als der Wein zuvor, ein perfekter Begleiter zu diesem Gericht sieht wohl dennoch anders aus. Wie schön hätte hier wohl ein pfeffriger Veltliner oder ein gehaltvoller Riesling aus der Wachau dazu gepasst; oder zumindestens ein Tropfen, der gegen diese tolle Kreation nicht so gnadenlos untergeht.

Branzinofilet mit frischem Tomatensugo "alla Livornese", einem Pignoli-Rosmarin-Cracker und Kichererbsenpüree

Der Hauptgang: Geschmacklich eine Offenbarung, optisch leider nicht. Das Branzinofilet mit frischem Tomatensugo “alla Livornese”, einem Pignoli-Rosmarin-Cracker und Kichererbsenpüree macht am Teller wirklich nicht viel her, der Wolfsbarsch ist aber von Top-Qualität, perfekt glasig gegart und ergibt mit den eingekochten Tomaten eine frisch-fruchtige Kombination, die vom knackigen Rosmarin-Chip und dem cremigen Püree schön abgerundet wird. Der dazu gereichte Weißweincuvée (Cremello) verliert erneut gegen seinen übermächtigen Partner aus der Küche.

Käsevariation

Die kleine aber feine Käsevariation lässt nur den angekündigten Pecorino vermissen, der es aufgrund des tragischen Erdbebens in Italien diesmal nicht nach Hietzing schaffte. Der raffinierte Schafskäse, ein cremiger Franzose und würzige Bergkäse sind aber, gemeinsam mit dem hausgemachten Quittengelée, ein adäquater Ersatz. Freilich könnte man auch einen Käseteller etwas spannender präsentieren. Der Rotweincuvée aus Zweigelt und Blaufränkisch verspricht von der Nase her ein fruchtig-würziges Trinkvergnügen, hält aber – kaum am Gaumen angekommen – recht wenig davon ein.

Schokoladewolketorte

Das “Grande Finale” bleibt in guter Erinnerung: Apfelthalers Signature Dish, die kultige Schokoladewolketorte wird effektvoll mit Tischfeuerwerk präsentiert. Das Feuerwerk setzt sich nahtlos am Gaumen fort. Nach ca. 60 Sekunden ist der fast schon dekadent schokoladige Kuchen von allen 14 Gästen weggeputzt. Gegen den Getränkepartner, ein idealtypischer Espresso, ist diesmal aber auch gar nichts einzuwenden.

The Dining Room zeigt, dass ein Restaurant in den eigenen vier Wänden funktionieren kann. Apfelthaler demonstriert in ihrer Küche kompromisslosen Qualitätsanspruch bei der Produktauswahl. Sie bezieht ihre Ware ausschließlich von Kleinhändlern und ausgewählten Märkten. Sie ist eine Getriebene (im ganz positiven Sinne), stets auf der Suche nach den perfekten Zutaten und deren bestmögliche Zubereitung. Manchmal an diesem Abend erscheint sie jedoch so in ihrer Perfektion verloren, dass sie ihre Rolle als Gastgeberin zu vergessen scheint. Sie rührt so eifrig im Kochtopf, brutzelt so gekonnt in der Pfanne und serviert so präzise ihre eigenen Gerichte – da bleibt nicht mehr allzu viel Platz für Gemütlichkeit und zwanglosen Small Talk. Fragen werden zwar freundlich beantwortet, sind aber stets kurz und prägnant – der nächste Gang muss schießlich zubereitet werden. Wir wollen fast zu ihr sagen: “Angelika, schenk dir ein Glas Moscatolino ein, setz dich zu uns – das nächste Gericht kann noch warten. Berichte uns von dir, deinen Reisen, deinen Geschichten – du hättest bestimmt so viel zu erzählen“. Wir sagen dieses Mal nichts, vielleicht gibt es beim nächsten Besuch weniger Berührungsängste auf beiden Seiten.

Einen echten Kritikpunkt gibt es aber dennoch: Während in der Küche höchste Qualität und Perfektion herrscht, trifft die Weinauswahl leider nicht unseren Geschmack. Wir können das Exklusivwinzer-Konzept einfach nicht verstehen. Weder die allgemeine Weinqualität noch die Abstimmung mit den Gerichten sprechen dafür. Und dann kommt hier auch noch das äußerst fragwürdige Preis/Leistungsverhältnis dazu. Ein Glas Wein wird durchwegs über dem Ab-Hof-Preis einer ganzen Flasche verkauft – diese Marge ist für den Gast nicht mehr ok. Eine vernünftigere Preis-Politik, eine variierende Weinauswahl oder innovativere Ansätze – wie zum Beispiel ein “Bring-your-own-Bottle” Konzept wären wünschenswert.

Nichtsdestotrotz, The Dining Room ist eine spannende Restauranterfahrung und empfehlenswert für alle, die gute Produkte zu schätzen wissen und einmal ein schönes Abendessen im ungewöhnlichen Rahmen genießen wollen. Und vielleicht können wir beim nächsten Mal bereits unseren eigenen Wein mitnehmen…

Empfehlenswert | Preis/Leistung (Essen): ok | Preis/Leistung (Getränke): schlecht

Angelika Apfelthaler’s The Dining Room
Maygasse 31, 1130 Wien
http://theflyingapple.typepad.com/thediningroom/

Frühlingsmenü 2012 | Hauptspeise: Lammrücken im Brotmantel mit Zucchini und confierten Tomaten

Unser Lieblingsrezept! Ok, wir geben zu – wir haben viele Lieblingsrezepte; aber das ist zumindestens unser Favorit vom heurigen Frühlingsmenü. Ein herrlicher Lammrücken, der schonend im Tramezzini-Brot gegart wird – außen knusprig und innen ganz zart. Eure Gäste werden bei diesem optischen und geschmacklichen Knüller staunen…

Lammruecken im Brotmantel

Rezepte für 4 Personen (frei nach Tim Mälzer):

Lammrücken im Brotmantel:

Zutaten:

  • 2 ausgelöste Lammrückenfilets (600 – 800 g)
  • 4 Tramezzini
  • 100 g Hühnerfleisch, klein geschnitten
  • 200 ml Schlagobers
  • Saft einer halben Zitrone
  • Salz, Pfeffer oder Chili-Lemon Gewürzsalz
  • Kräuter der Provence oder Wiesenblütensalz
  • Olivenöl

Zubereitung:

  1. Den Lammrücken parieren und mit Salz und Pfeffer (oder Chili-Lemon Gewürzsalz) würzen. Das Lamm von allen Seiten kurz anbraten.
  2. Das klein geschnittene Hühnerfleisch mit dem Schlagobers, Zitronensaft und den Gewürzen (z.B. Wiesenblütensalz) zu einer feinen Farce mixen.
  3. Die Tramezzini mit einem Nudelholz dünn ausrollen. Die Farce dünn auf die Fläche der Tramezzini streichen und das Lammrückenfilet auf eine Seite des Brots legen. Das Brot mit dem Lammrücken vorsichtig aufrollen und eine Frischhaltefolie fest darum wickeln und so einige Stunden im Kühlschrank lagern.
  4. Die Lamm-Brotrolle in einer Pfanne kurz in Olivenöl anbraten und anschließend sechs Minuten bei 180 Grad in den vorgeheizten Backofen geben. Danach aus dem Ofen nehmen und in Alufolie gewickelt fünf Minuten ruhen lassen.
  5. Die Lammrolle schräg aufschneiden und mit Zucchini und Tomaten anrichten (siehe unten).

Zucchini und confierte Tomaten:

Zutaten:

  • 4 kleine Zucchini
  • 16 Stk. Kirschtomaten
  • 2 EL Zucker
  • ½ Bund Thymian
  • ½ Bund Rosmarin
  • 2 Zehen Knoblauch
  • Kräuter der Provence oder Wiesenblütensalz

Zubereitung:

  1. Die Kirschtomaten kurz in kochendes Wasser geben (ca. 1 bis 2 Minuten) und anschließend mit kaltem Wasser abschrecken. Danach die Haut von den Tomaten ziehen. (Das Ablösen der Haut geht nach dem Blanchieren ganz leicht).
  2. Einen kleinen Topf Wasser mit Zucker, Thymian, Rosmarin und angedrückten Knoblauch erhitzen (nicht kochen). Die Tomaten darin ca. 20 Minuten ziehen lassen.
  3. Zucchini in Scheiben oder dünne Streife schneiden, mit etwas Olivenöl anbraten und mit Kräutern der Provence (oder Wiesenblütensalz) würzen.

Unsere Tipps:

  • Das Chili-Lemon-Gewürzsalz und Wiesenblütensalz geben dem Gericht eine ganz besondere Note. Ihr bekommt diese z.B. bei Gewürze Eder (www.eder-tee.at).
  • Im Brotmantel wird nicht nur Lammrücken schonend gegart, sondern auch andere Rückenfiletstücke wie etwa vom Reh oder (Wild-)Schwein. Als schützende Hülle, die alle Geschmacksstoffe des Fleischstücks bestens zur Geltung bringt, kann aber nicht nur ein Brotmantel sondern z.B. auch eine Palatschinke (oder: Crêpe) verwendet werden. Viel Spaß beim Experimentieren!

Thunfischfilet mit Mangosalat | So schmeckt der Sommer!

Jaja, wir wissen schon – von wegen saisonal und regional kochen und so. Aber diese Temperaturen im Mai (das Thermometer am Balkon zeigt 32 Grad an) verlangen ja gerade zu nach einem frischen und leichten Sommergericht. Ach ja: Und alle die etwas Angst vorm Thunfischfilet braten haben – mit unserer Anleitung unten gelingt es garantiert!

tuna_mangosalat

Zutaten (Rezept für 4 Personen):

  • 100 g Pinienkerne
  • 2 Mangos, geschält und in Streifen geschnitten
  • 4 Zweige Koriander, gehackt
  • 1 rote Chili, gehackt
  • Saft einer Limette
  • 2 EL Fischsauce
  • 400 g Thunfischfilet im Ganzen
  • Schwarzer Sesam
  • Salz, Pfeffer, Sesamöl, Olivenöl

Zubereitung:

  1. Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett rösten. Achtung: öfter umrühren, da die Pinienkerne leicht anbrennen. Danach die Kerne abkühlen lassen.
  2. Die geschälten und in Streifen geschnittenen Mangos mit dem Koriander, der Fischsauce und Limettensaft vermengen. Mit Salz, Peffer und eventuell etwas Sesamöl abschmecken. Achtung: die Fischsauce ist sehr intensiv – vorsichtig verwenden. Sie gibt dem Gericht aber erst den richtigen Kick!
  3. Thunfisch in zwei Steaks portionieren. Ein Steak sollte ca. 2-Finger-breit sein. Salzen und pfeffern.
  4. Sesam auf einen Teller streuen und die Thunfischfilets auf beiden Seiten fest mit dem Sesam andrücken, so dass er haften bleibt.
  5. Thunfisch-Filet in einer Pfanne mit etwas Olivenöl auf beiden Seiten anbraten. Jede Seite darf nur exakt 90 Sekunden bei mittlerer Hitze gebraten werden. Weiters sollten auch die Seitenränder ganz kurz angebraten werden.
  6. Thunfisch-Filet aus der Pfanne nehmen und in dünne Streifen schneiden. Mangosalat auf einen Teller anrichten und die Thunfisch-Filets darauf platzieren.
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