Stylisch oder steril? Überschaubares Angebot oder tolle Menüvorschläge? Mutige Küche oder eigenwillige Kreationen? Die Speisekammer, Roman Stegers neues Restaurant im achten Wiener Gemeindebezirk, wird wohl so manche Geister scheiden. Aber egal ob einem nun die kahlen Wände, das Menükonzept oder so mache Extravaganzen am Teller gefallen oder nicht – eines muss jedem Gast mit Geschmackssinn einleuchten: hier wird großartig gekocht! Anspruchsvolles Essen braucht hier weder protziges Ambiente noch aufdringliches Service. In der Speisekammer werden im legeren Rahmen aufregende Speisen zu günstigen Preisen geboten. Soll heißen: das mutige Konzept geht auf – so stellen wir uns moderne Wiener Gastronomie vor.
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Pinot Noir Wineclass | Herr Kocht und seine Primadonnen
Willi Balanjuk, Österreichs Wein-Experte Nr. 1, stellt sich gerne so vor: “Ich dachte nie, dass meine Frau mal mehr arbeiten würde als ich selbst – aber so ist es. Meine Frau ist nämlich die ‘Kim Kocht’” (Anmerkung: Kim Sohyi von Kim kocht). Herr und Frau Kocht betreiben seit kurzem auch ein Sparkling Center am Naschmarkt – nur einen Steinwurf von Kims Shop & Studio entfernt. Neben der Vielfalt des Schaumweins, kann man dort auch die restliche Weinwelt – im Rahmen von launigen Verkostungen und praxisorientierten Ausbildungsprogrammen – näher kennenlernen. Diesmal stand Pinot Noir, die Primadonna der Rotweinsorten auf dem Programm. Von der kapriziösen Rebsorte wurden gleich 17 Tropfen aus Österreich, Deutschland, Frankreich und Neuseeland verkostet – am Ende dieses Blogposts verraten wir unsere 3 Favoriten:
Wintermenü | Suppe: Karotten-Kokos Suppe mit Jakobsmuschel
Es ist ja immer lustig zu sehen, wie im Sommer rund um die Mittelmeer-Strände – vom schnöden Fischrestaurant am Hausmeisterstrand in Jesolo, bis zur hippen Tapas-Bar in Barcelona – die Jakobsmuschel auf allen Speisekarten feilgeboten wird. Fangfrisch aus dem Meer möchte man meinen … aber mitnichten: die besten Fanggebiete der nussigen Delikatesse liegen an den rauen Atlantikküsten rund um Schottland, Irland und Frankreich. Und die Fangzeit geht vom November bis März! Jakobsmuscheln sind also die perfekten Winter-Meeresfrüchte und passen zudem hervorragend zu exotischen Suppen. Um auch hier saisonal zu bleiben (als regional kann ich Euch die Jakobsmuschel ja jetzt nicht mehr verkaufen), gibt es heute eine Suppenvariante mit Karotte. Getränketipp: ein Rotgipfler aus der Thermenregion.
Die Küchenfee | Kochzauber mit Leidenschaft
Unser erstes Private Dining Abenteuer (bei Angelika Apfelthalers Dining Room in Hietzing) war ja leider nur mittelprächtig (siehe Bericht vom Mai 2012). Diesmal verschlug es uns vom noblen Wiener Außenbezirk in bodenständigere Gefilde: zur Küchenfee nach Pernitz, wo die sympathische Christine Roffeis ihren Kochlöffel in ihren eigenen vier Wänden ganz unprätentiös – wenn auch sehr elegant – zu schwingen vermag. Hoher Wohlfühlfaktor, Gemütlichkeit wie in Omas Küchenstube und bodenständige Kost mit etwas Raffinesse – das sind die drei Erfolgsfaktoren der Küchenfee. Ja, richtig erkannt: uns hat es hier sehr gut gefallen. Warum? Seht selbst…
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Wintermenü | Vorspeise: Gänseleber mit Apfel-Zwiebel-Gemüse und Granny Smith Granitée
Bei Gänseleber scheiden sich ja sofort die Geister: viele Gourmets lieben sie, andere verabscheuen sie – weniger wegen dem Geschmack (wer mag den nicht?), sondern allein wegen der Erzeugungsart (Stichwort: Stopfleber). Nun: wir gehören wohl zur ersten Fraktion und sind der Meinung, dass auch eine NICHT gestopfte Leber durchaus eine Delikatesse sein kann – vorausgesetzt sie wird richtig zubereitet. Gänseleber muss sehr frisch gebraten werden, ansonsten zerläuft die Leber wie ein Stück Butter in der Pfanne. Vor dem Braten die Gänseleber im Eisschrank kurz anfrieren lassen – so schmilzt die Leber weniger schnell. Gute und günstige ungarische Gänseleber (KEINE Stopfleber!) gibt es z.B. bei Hendl Jahn am Viktor Adler Markt in Wien: www.hendl.at. Dazu noch ein Glas Gewürztraminer (z.B. von Gießauf-Nell aus Klöch) und die Welt ist in Ordnung.
Frohe Weihnachten | Danke an alle Leser & Fans!
Topf und Deckel feiert zum ersten Mal Weihnachten. Wir blicken auf ein tolles erstes Bloggerjahr zurück und freuen uns bereits auf ein spannendes Jahr 2013 mit vielen kulinarischen Highlights! Auf diesen Wege wollen wir uns bei allen Lesern und Fans bedanken und hoffen, dass wir Euch auch im neuen Jahr mit unseren Genussbeiträgen begeistern können.
Und da war ja noch was: Beim Voting für den AMA Foodblog Award haben wir 20 fleißigen Wählern ein tolles Giveaway versprochen. Rechtzeitig zur Weihnachts-Bescherung ist es nun endlich so weit: die glücklichen Gewinner wurden ausgelost und die Geschenkeboxen mit folgenden Leckereien sind bereits auf dem Postweg: Paprika-Chili-Gelee, Kürbis-Brombeer-Marmelade, Wiesenkräuter-Gewürzsalz.
Weihnachtsdessert | Lebkuchenparfait
Wir sind ja keine Dessertkönige – aber diese leckere Nachspeise gelingt auch jedem Anti-Pâtissier. Wenn es zu Weihnachten nach Lebkuchen und Zimt duftet, erfreut dieses Parfait bestimmt nicht nur die Kinderherzen. Das kühle Halbgefrorene mit dem typischen Advents-Geschmack ist der perfekte Begleiter zu selbstgebackenen Keksen. Frohe Weihnachten und Guten Appetit!
Herbstmenü 2012 | Hauptspeise: Frischlingsrücken auf Kürbis-Kartoffel-Püree mit Preiselbeer-Espuma
Waidmannsheil bei Topf und Deckel! Im Herbst hat Wild Saison und ein besonders zartes Stück vom Wildbret ist der Frischlingsrücken (das Beste vom jungen Wildschwein). Gemeinsam mit einem cremigen Kürbis-Kartoffel-Püree hat man dann schon recht viel Herbst am Teller. Natürlich könnte man dieses Gericht noch mit einem Preiselbeer-Pfirsich garnieren, aber das wäre ja etwas zu langweilig. Ein Preiselbeer-Espuma klingt da schon viel spannender! Und so wird es gemacht:
Herbstmenü 2012 | Suppe: Maronencappuccino mit Chili-Milchschaum
Wer den verführischen Duft der Maronibräter in seine Küche holen möchte, zaubert am besten eine schnelle Maronisuppe in seinem Kochtopf. Will man nicht selbst Maroni braten und schälen, dann tun es zur Not auch die fertig gebratenen Maroni im Glas. So oder so – getuned mit Chili-Milchschaum und serviert in der dekorativen Kaffeetasse, wird aus der schnöden braunen Suppe schnell ein schicker Maronencappuccino. Klingt nicht nur besser, sondern schmeckt auch grandios – denn die nussig-süßlichen Maroni vertragen sich toll mit der feurigen Chili-Schärfe!
Herbstmenü 2012 | Vorpeise: Räucherlachstatar auf Gurken-Carpaccio
Ok, erwischt: so ein Räucherlachstatar ist jetzt nicht besonders typisch für den Herbst, aber diese raffinierte Vorspeise passt immer und stellt einen erfrischenden Starter für jedes Menü dar – egal zu welcher Jahreszeit. Eure Geschmacksknospen werden jubilieren und freudig die nächsten Gänge erwarten. Bei der Suppe, Haupt- und Nachspeise wird es dann auch mehr herbsteln – versprochen!