“Endlich bei einem angesagten Pop-Up Dinner dabei sein” – mit diesem lässigen Spruch werben Alexandra Gaggl (Cuchina – Frau am Herd) und Stephan Tabery (spring.ins.feld) für ihr spannendes Genuss-Projekt Was der Boden hergibt. Mehr als die Tatsache, endlich mal bei einem Pop-Up Dinner dabei zu sein (es war übrigens schon sehr cool), lockten uns jedoch die kulinarischen Versprechungen der beiden in das kleine Lokal Cuchina im zweiten Wiener Gemeindebezirk: es wurde schließlich ein veganes 10-Gang-Menü für nur 10 Personen, frei von Dogmen und Ersatzprodukten (kein Tofu!), dafür reich an Vielfalt punkto Gemüse und Geschmack, angekündigt. Gründe genug also, sich einen der begehrten Plätze für dieses tollen Event zu sichern. Und so wars:
“Was der Boden hergibt” richtet sich keineswegs nur an Veganer, sondern soll auch den Karnivoren unter uns zeigen, wie schmackhaft und vielfältig die fleischlose Küche sein kann. Den beiden Gastgebern gelingt diese Aufgabe außerordentlich gut, indem zwei Gänge mit nur einem Gemüsethema gleichzeitig serviert werden. Dadurch können die verschiedenen Zubereitungsarten und die daraus resultierenden Unterschiede in Konsistenz und Geschmack besonders gut verglichen werden. Dieses tolle Geschmacksexperiment erleben wir mit Karotte, Topinambur, Rübe und Zwiebel. Zuvor genießen wir jedoch ein Crostini vom Josephbrot-Ciabatta mit Kürbiscreme, Käferbohne, Kren, Frühlingszwiebel und Kernöl (siehe Bild oben) gemeinsam mit einem Grünen Veltliner Sekt “Viennas Best Brut” 2009 vom Weingut Wailand. Gleich danach starten wir mit dem Menü:
Tatar von der ofengeschmorten Purple Haze Karotte
Gemischter Satz 2012, Weingut Nössing
Ein Liter Wien 2011, Weingut Jutta Ambrositsch
Zweigelt Classic 2011, Weingut Hajszan Neumann
Der Applaus der Gäste ist Alexandra Gaggl und Stephan Tabery nach diesem fantastischen Menü frelich gewiss: optisch ansprechend, überraschend in der Verarbeitung und aufregende Aromen – so lassen wir uns vegane Küche gerne einreden. Neben der hohen Qualität der Produkte und den unterschiedlichen Zubereitungsarten begeistert uns auch die unkonventionelle Weinbegleitung, die sich ausschließlich aus Wiener Rieden von (relativ) unbekannten Winzern zusammensetzt. Als Highlight wollen wir dabei auf jeden Fall den “Ein Liter Wien” von Jutta Ambrositsch herausstreichen. Großartig!
Den ganzen Spaß gibt es noch dazu um quasi kein Geld: für die 10 Gänge zahlt man 36 €, für die Weinbegleitung (5 Gläser) sind nur weitere 12 € fällig; ein unschlagbares Preis-Leistungsverhältnis! Zum Glück sind sich sowohl Gäste als auch Gastgeber einig: das schreit nach einer baldigen Wiederholung! Wir freuen uns!
Empfehlenswert | Preis-Leistung: gut
Was der Boden hergibt
Lilienbrunngasse 3, 1020 Wien
www.wasderbodenhergibt.at

Das sieht alles extrem lecker aus.
… sah nicht nur toll aus, sondern war auch extrem g’schmackig (wie man in Wien sagt
Ich komme zwar nicht aus Wien sondern wohne in Deutschland, aber das Wort gschmackig verwende ich auch